BUCHVORSTELLUNG UND JUGENDKONGRESS IN DÜSSELDORF

Erinnerung lernen, verbindet Deutschland und Ukraine.

Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, dem Holocaustüberlebenden Herbert Rubinstein und einer Delegation aus Düsseldorfs ukrainischer Partnerstadt Czernowitz ist am Montag, 15. Mai, in der Zentralbibliothek die Graphic Novel “Blinde Kuh mit dem Tod. Lebenserinnerungen von Holocaust-Überlebenden aus Czernowitz” vorgestellt worden.

Das Team des Projektes zusammen mit dem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. (Photo: David Young.)

Das Buch erzählt vier wahre Lebensgeschichten von Kindern aus Czernowitz während des Zweiten Weltkrieges. In Form einer Graphic Novel wird Schülerinnen und Schülern das Schicksal der Kinder aus Czernowitz, die alle den Holocaust überlebt haben, nahegebracht. Jede Geschichte, jedes Foto und jede Archivalie kann mit dem konkreten Schicksal der vier Heldinnen und Helden in Verbindung gebracht werden.

Dr. Stephan Keller: “Die Schrecken des Zweiten Weltkrieges dürfen niemals in Vergessenheit geraten.Umso bedeutsamer ist es, dass aus der in einem deutsch-ukrainischen Projekt entwickelten Idee eine moderne Graphic Novel entstanden ist, die ihren Leserinnen und Lesern auf kreative Art und Weise das Schicksal der Kinder aus Czernowitz näherbringt. Das Buch ist eine Mahnung, entschieden gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Unterdrückung vorzugehen. Zugleich ist es ein Symbol der freundschaftlichen Verbundenheit von Czernowitz und Düsseldorf und wird dazu beitragen, unsere Partnerschaft weiter mit Leben zu füllen.”

Die Städtepartnerschaft zwischen Czernowitz und Düsseldorf existiert nun offiziell seit März 2022 und wurde angestoßen durch das transnationale Projekt Erinnerung lernen / Вчимося пам’ятати.

Die Idee der Graphic Novel geht in das Jahr 2016 zurück, als eine Gruppe im Rahmen von “Erinnerung lernen” Czernowitz besuchte und sich dabei intensive Verbindungen zwischen Czernowitz und Düsseldorf offenbarten, die sich vor allem in den Biographien von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern der Partnerstädte bis heute spiegeln.

Pädagogische Erinnerungskultur ist eine der wichtigen Aufgaben des Jüdischen Museums Czernowitz das vor zwei Jahren die ukrainische Fassung des Buches veröffentlichte. Die Graphic Novel ist allen jüdischen Kindern gewidmet, denen während des Holocaust schweres Leid widerfahren ist. Die Autorinnen und Autoren der Graphic Novel sind Anna Yamchuk, Mykola Kuschnir, Anna Tarnowezka, (Illustrationen und künstlerische Gestaltung) und Natalya Herasym.

Im Rahmen des gemeinsamen Jugend Kongresses Future (t)here am Düsseldorfer Jungen Schauspielhaus, konnten die Autorinnen und Autoren nun ihr Buch und dessen Geschichten mit über 45 Jugendlichen aus Czernowitz, Düsseldorf und Warschau teilen. Roter Faden der ganzen Woche war die Zukunft der Erinnerungskultur, die zahlreichen kreativen Workshops wurden von Dozentinnen und Dozenten aus der Ukraine, Polen, Deutschland und Japan geleitet. Für die Jugendlichen und für alle, die dabei sein durften, war es ein unvergessliches Erlebnis.

Ein weiteres Highlight war die Aufführung der deutsch-ukrainischen Co-Produktion “Ich will Leben, eine “Party für Selma Meerbaum Eisinger” in welcher die Tragik des Holocaust auf einzigartige Weise an die junge Generation weitergegeben wird.

Das Projekt wurde gefördert durch das Auswärtige Amt im Rahmen des Programms “Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft” 🇩🇪🇺🇦