Herzliche Einladung zur Herzliche Einladung zur Präsentation des Hörbuchs “Herbert Rubinstein: Meine vier Leben – aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf”.
:Meine vier Leben – aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf”.

Herzliche Einladung zur Herzliche Einladung zur Präsentation des Hörbuchs “Herbert Rubinstein: Meine vier Leben – aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf”.
:Meine vier Leben – aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf”.
Eröffnung 17.11. 2022
18.00 Uhr
Laufzeit bis zum 23.12. 2022.
Seit über sechs Jahren ist das transnationale Projekt „Erinnerung lernen“ der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf bereits in der Ukraine und in NRW aktiv, reiste vielfach auf den Spuren von Zeitzeugen des Holocaust von Czernowitz über Babyn Yar in Kyjiw nach Drobytsky Yar in Charkiw. Die aktuelle pädagogische Werkausstellung wird erarbeitet vom Team “Erinnerung lernen”, dem Zentrum Judaikum Kyjiw, dem Zentrum für Holocauststudien der Ukraine und dem jüdischen Museum Czernowitz.
Auf 12 Stationen wird den Besucherinnen und Besuchern ein Überblick über der Geschichte der Shoa in Czernowitz und der Bukowina gegeben, sowie die mikrogeschichtlichen Ansätze in der Erinnerungsarbeit
(museal und pädagogisch) in der Düsseldorfer Partnerstadt Tscherniwzi dokumentiert. Dabei werden neben Schautafeln auch interaktive und multimediale pädagogische Formate, für die jüngere Zielgruppe und Schulklassen zum Einsatz kommen und die Frage erörtert, wie eine Erinnerungskultur im aktuellen
Krieg gegen die Ukraine überhaupt möglich ist.
Die Ausstellung wird zweisprachig in Ukrainisch und Deutsch produziert um gezielt die geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Düsseldorf und der Region anzusprechen.
Über Veranstaltungen, Zeitzeugengespräche, Buchvorstellungen, Filme, Kunstausstellungen und Vorträge stellt das Projekt einen zusätzlichen Bezug zur Stadtgesellschaft und der Öffentlichkeit her. Eigenproduzierte Filmbeiträge zum Thema in ukrainischer, russischer, deutscher, englischer Sprache werden in der Werkausstellung per Barcode abrufbar sein. Partner sind neben den Stadtbüchereien Düsseldorf und der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, die Stiftung Gerhart Hauptmann Haus, das Bündnis Respekt und Mut, der Verein zur Förderung der
Städtepartnerschaft Düsseldorf Czernowitz e.V. in Gründung und das Jüdische Museum Czernowitz.
„Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt im Rahmen des „Ausbaus der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft 2022 gefördert.
Unsere Aktivitäten zum 80 jährigen Gedenken an die Schrecken des Holocaust und des zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hatten in Tscherniwzi ihren Auftakt.
In der Nähe des ehemaligen Makkabi Stadions von Czernowitz, wurde eine Stolperschwelle verlegt, die an das Schicksal von tausenden jüdischer Czernowitzerinnen und Czernowitzer erinnert, die von hier in die Hölle von Transnistrien deportiert wurden.
Als Datum wurde der 6. Juli gewählt, der Tag an dem vor genau 80 Jahren der Holocaust in der Bukowina mit Massenerschießungen von jüdischen Bürgern begonnen hatte.
Die Initiative ging bereits vor 3 Jahren vom Museum für die Geschichte und Kulturen der Juden der Bukowina aus und wurde von der Stadtverwaltung Czernowitz und von “Erinnerung lernen” unterstützt.
Anwesend waren neben Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinde und er Stadt- und Oblast Regierung, unter anderem die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen, der Botschafter Israels sowie der deutsche und der litauische Konsul.
“Erinnerung Lernen” präsentierte das Projekt im Rahmen des Fachtages von “Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage” in Mönchengladbach.
20 Teilnehmerinnen und ein breit gefächertes Programm zum Thema “Antisemitismus im Umfeld von Schule und Gesellschaft. “
Wir danken allen teilnehmenden Pädagoginnnen und Pädagogen, den NRO s, den Expertinnen sowie dem Koordinator Michael Holtzportz für ihr Engagement.
( Bildnachweis: Courtesy of Jery Eshet/Wolf, Museum für die Geschichte und Kultur der Juden der Bukowina. )
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“Erinnerung lernen” unterstützt in diesem Jahr besonders wertvolle lokale Initiativen ukrainischer NGO´s zur Erinnerung an die Shoa.
Es werden u.a. Projekte aus Rivne, Charkiw, Dnipro, Kyjiw, Ternopil, Chernivsti, Lwiw und Berdytschiw sein. Darüber hinaus werden fünf Dokumentarfilme über die Shoa durch Erschießen und die “Ghettoauflösungen” in fünf ukrainischen Städten produziert und bei unserem Medienpartner ausgestrahlt.
Ukraine weite Projekte, koordiniert vom Zentrum Judaikum Kyjiw, wie eine “Bibliothek der Erinnerung” und eine Veranstaltungsreihe “Memory Talks” werden in mindestens zehn Städten stattfinden..
Bitte den Veranstaltungshinweisen auf unserer Facebookseite folgen.
Partner des Projektes sind u.a. das Zentrum Judaikum Kyjiw, das Museum für die Geschichte und Kultur der Juden der Bukowina, sowie das Anne Frank Huis Amsterdam und SABRA Düsseldorf.
Die
Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und
Antisemitismus SABRA wurde vor etwas über einem Jahr in Trägerschaft der
JüdischenGemeindeDüseldorf gegründet und ist neben RIAS in Berlin die zweite
Einrichtung dieser Art bundesweit,
unweit des Düsseldorfer Gemeindezentrums.
Das Wortspiel mit dem hebräischen Begriff für Kaktus ist gewollt. Kleine Kakteen
zieren auch Logo und das Büro.
SABRA bietet neben Einzelfall- und
Organisationsberatungen sowie Netzwerk- und Gremienarbeit auch
Präventionsprogramme gegen Antisemitismus, vor allem an Schulen.
„Mit Workshops für Schülerinnen und
Schüler ab der dritten Klasse wollen wir für den alltäglichen Antisemitismus
sensibilisieren«, so die Theaterpädagogin Sophie Brüss, von SABRA.
„Auch hier mit der Stufe 10 war es
ein Ziel, die Auswirkungen von Antisemitismus auf Jüdinnen und Juden
aufzuzeigenund aktuelle Fällen an Schulen zu diskutieren.“
„Für mich war es ein gelungener, lebendiger Workshop, bei dem die Schülerinnen
und Schüler keine Scheu zeigten, auch unangenehme Fragen , nicht nur über
Antisemitismus, sondern auch über die Unterschiede zum Rassismus und zur
Vielfalt von jüdischen Identitätenzu stellen und ihre eigenen Bilder im Kopf zu
reflektieren, so Brüss.
Projekttag
Für ungefähr 100 Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 wurde ein Welt Café
veranstaltet bei dem Reihum die Themengruppen Antisemitismus im Alltag,
Medienkompetenz „Stereotype im Netz“, ein Dokumentarfilm mit anschließendem
Zeitzeugengespräch und der Besuch der Ausstellung organisiert.
„Wir verzeihen Generation der Täter nicht, aber die junge Generation ist nicht
schuldig, sie soll aber aufpassen, dass sie nicht schuldig wird,“ ist einer der
Aussagen die Herbert Rubinstein in dem Filmes „Ich war hier“ der ukrainische
Filmemacherin Ksenyia Marchenko gegenüber Schülern in Czernowitz gemacht hat.
Im Rahmen des Projekttages am 10.07.2019 mit den 10.
Klassen, an dem die etwa 107 Schülerinnen und Schüler in 4 Gruppen aufgeteilt
wurden, gab es je Gruppe ein etwa halbstündiges Zeitzeugengespräch mit Herbert
Rubinstein. Obwohl die Schulleitung eine gute Vorarbeit geleistet hatte, die
Schülerinnen und Schüler 2 entsprechende Filme vorher gesehen hatten, fing das
jeweilige Gruppengespräch etwas zäh an, vor allem nach der Mittagspause. Da saß
nun Herbert Rubinstein der Gruppe im Klassenraum live gegenüber, ein für sie
bis heute unbekannter älterer Mensch, von dem sie vorhin so einiges aus seinem
Leben gesehen und gehört hatten. Also musste zunächst ein Vertrauen entstehen,
Fragen stellen zu dürfen und auch, welche Fragen. In jeder Gruppe waren es etwa
4-5 Jugendliche, überwiegend weiblich, die sich dann doch trauten. Interessant
waren die Fragen wie es uns gelang, zu überleben, d.h. mehr Einzelheiten zu
Ghetto, Fluchtwege, Zustände in Czernowitz, wie und ob uns von nichtjüdischen
Menschen geholfen wurde und wie ich das, als Kind, aufgenommen und verarbeitet
hatte. Ich stellte fest, dass die Jugendlichen sich Vieles, was Krieg und
Furchtbares bedeutet, sich nicht vorstellen können. Vielleicht, weil der
überwiegende Teil hier geboren wurde, sich nicht mit Nachrichten intensiv
befasst und in einer überwiegend heilen Welt lebt, die Schule, Sicherheit, ein
„normales“ zu Hause und 2019 im Rheinland bedeutet. Ja, Antisemitismus, 2.
Weltkrieg, Geschichte, Nationalsozialismus, alles nicht unbekannt und doch
unbekannt. Also hatte ich den Eindruck, entweder Verdrängung oder klar, die
Filme gesehen, aber „eine andere Zeit und Welt“. Auf meine Frage, sie seien
doch 16 Jahre und wahlberechtigt, also mit verantwortlich, was politisch vor
sich geht, gab es kaum Resonanz.