Wer an den Holocaust denkt, hat vor allem den Horror der nationalsozialistischen Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau, Majdanek oder Treblinka vor Augen. Aber der Massenmord an den Juden durch Erschießungen steht weniger im Fokus. Dabei forderten diese Morde bereits 1941 unzählige Opfer, lange bevor der fabrikmäßige Massenmord die Regel wurde. Zahlreiche Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf haben bei diesen Massakern Verwandte verloren.
Erinnerungsarbeit bedeutet nicht nur, der Opfer der Shoah zu gedenken, sondern auch an die vielfältige jüdische Kultur zu erinnern. Darum entwickeln wir mit unseren ukrainischen Partnern Formate, die auch die lokale Geschichte und Persönlichkeiten zum Gegenstand machen.
Weitere Besonderheit: Die Orte und Initiativen des Projektes wurden im Rahmen des Vorgänger Projektes „Wege der Erinnerung“ im Rahmen des Gedenkens an Babyn Jar und Kamjanez-Podilsky gefunden und sind eng mit den Erinnerungen und Schicksalen von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf verbunden. Sie waren alle von der „Shoa durch Erschießen“ 1941 und 1942 betroffen, für die die Katastrophe von Babyn Jar stellvertretend steht.
Erinnerungsarbeit ist auch Zukunftsarbeit, denn nur durch sie können die Weitergabe alter Vorurteile und Ressentiments verhindert und Wissenslücken geschlossen werden.