Kremenetz

Kleine Jüdische Geschichte von Kremenets

 

Die Kleinstadt Kremenets befindet sich im Gebiet Ternopil, 70 km von Ternopil und 25 km von Dubno entfernt. Kremenets ist eine der ältesten Städte in der Ukraine und war schon in der Steinzeit besiedelt.

In Polnischen Quellen gibt es eine erste Erwähnung von  Kremenets bereits 1064.

Kremenets gehörte  spätestens in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zum Fürstentum Halitsch  und wurde  1227 in der Galizisch-Wolhynischen Chronik erstmals schriftlich erwähnt.

 

In der Litauischen Periode  ab 1349 gab es auch die erste nachgewiesene Jüdische Ansiedlung. Im Jahre 1438 bekam die Stadt Magdeburger Staatsrecht  und damit auch Unterlagen über die dortigen Juden. Die ersten Gräber auf dem jüdischen Friedhof stammen aus dieser Zeit.

 

In der Beschreibung des Schlosses und der Stadt 1552 hatte die jüdische Gemeinde schon 48 Höfe (240 Personen), im Jahre 1578 waren es schon 500 Personen. In einer Akte von 1563 sind Rabbe Samuil, eine Synagoge und ein Schulhaus erwähnt. Die Hauptstraße, in der sich meiste Häuser von Juden befanden, hieß die Judenstraße (später die Breite Straße und jetzt die Schewtschenko-Straße).

 

Polnische Periode 1569-1795 Als Folge der Lubliner Union gehörte Kremenets ab 1569 zu Polen.

 

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts blieb Kremenets eine der größten Siedlungen der Provinz Wolhynien. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Zentrum des kulturellen und religiösen Lebens.

1629 betrug die Zahl der jüdischen Bevölkerung 854 Menschen, und es waren 15 Prozent  aller Einwohner von Kremenets.

 

Unter denen, die in dem 16.-17. Jahrhundert  die Gemeinde führten waren bekannte jüdische Gelehrte, darunter Abraham Hasan (gestorben 1500), Isaac ha-Cohen (gestorben 1573),  Leiter des Waad der vier Länder Mordechai Jaffe Aaron Samuel ben Moses Shalom (gestorben 1617).

 

 

Russische Periode Die wirtschaftliche Modernisierung des Zarenreiches 1860-1870 ging an  Kremenets weitesgehenst vorbei. In wirtschaftlichen Angelegenheiten blieb die Stadt als eine typische Siedlung von Handwerkern und Händlern hauptsächlich jüdischer Herkunft.

1897 waren es schon 37 Prozent (6539 Menschen) der Stadtsbevölkerung Juden.

Was die Gesundheits- und Sozialpflege betrifft, funktionierte außer dem Stadtskrankenhaus  noch ein Krankenhaus und eine Hospiz der  jüdischen Gemeinde. Aus der jüdischen Gemeinde kamen zwei der fünf freie Ärzte.

Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gab es für die Judden eine Talmutschule,  eine Berufsschule, eine private Frauenberufsschule und eine private Handelschule.

Auch Politische Partizipation im Stadtrat war zeitweise sehr erfolgreiche,

Unter dem 1 Weltkrieg litten  Juden und Nicht-Juden in Kremenets gleichermaßen,

während der Ereignisse von 1917-1920 kam die Stadt  siebenmal unter verschiedene Regierungen.

Der Jude Asril Kremenetskiy übernahm 1919 für einige Zeit die Stelle des Stadtdirektors.